PIONIERGEIST TRIFFT PRÄZISION
Was mit der Vision eines jungen Tüftlers begann, hat sich längst zu einer internationalen Erfolgsgeschichte entwickelt. Im Jahr 2000 gründete der leidenschaftliche Ingenieur und Unternehmer Jifeng Chen das Unternehmen Worldia – mit dem klaren Ziel, die Herstellung und Bearbeitung superharter Werkstoffe neu zu definieren. Bereits während seines Studiums beschäftigte sich Chen intensiv mit der Laserbearbeitung sowie mit Technologien zur Herstellung von CVD- und PKD-Diamanten – Grundlagen, die den technologischen Kern von Worldia bis heute prägen.
Innerhalb weniger Jahre wuchs das Unternehmen rasant und etablierte sich als einer der führenden Anbieter im Bereich hochpräziser, superharter Werkzeuglösungen. Der nächste logische Schritt war die internationale Expansion – und mit der Gründung von Worldia Europe im Jahr 2022 betrat das Unternehmen erfolgreich den europäischen Markt. Mit dem neuen Standort in Herrenberg (Baden-Württemberg) setzt Worldia gezielt auf Nähe zu europäischen Kunden und auf den Anspruch, höchste Qualitäts- und Leistungsstandards auch hier nachhaltig zu etablieren. An der Spitze von Worldia Europe stehen drei starke Persönlichkeiten: Geschäftsführer Tao Fang, Michael Grimm, Chefstratege von Worldia mit jahrzehntelanger Branchenerfahrung, sowie Eugen Schleicher als Vertriebschef Europa. Gemeinsam gestalten sie den Markteintritt in Europa und stellen die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft. Im Interview geben Fang und Grimm Einblicke in die Anfänge von Worldia Europe, sprechen über Herausforderungen und Chancen – und über ihre Vision, wie Worldia auch in Europa Maßstäbe setzen will.
DIAMOND BUSINESS: Herr Fang, nach Ihrem Bachelorabschluss in China zog es Sie für ein weiterführendes Studium der Automatisierungstechnik an die renommierte Universität Stuttgart. Seither blicken Sie auf eine langjährige Tätigkeit bei einem global führenden Werkzeughersteller zurück – als Ingenieur, Leiter technischer Teams sowie von Vertriebsteams. Heute stehen Sie an der Spitze von Worldia Europe als Geschäftsführer. Was treibt Sie an – und welche Aufgaben sehen Sie als besonders richtungsweisend für die Zukunft des Unternehmens?
Tao Fang: Zunächst einmal bin ich sehr dankbar für das Vertrauen und die Chance, den Aufbau des Europageschäfts von Worldia aktiv mitgestalten zu dürfen. Hinter Worldia Europe steht ein starkes Mutterunternehmen mit über 1.400 Mitarbeitenden und insgesamt 11 Tochtergesellschaften weltweit. Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren mehr als 300 Patente angemeldet – ein eindrucksvoller Beleg für die Innovationskraft und Technologieführerschaft unseres Hauses. Unser klarer Fokus liegt auf der Entwicklung und Fertigung von PKD- und CBN-Wendeschneidplatten und -Werkzeugen, CVD-Diamanten sowie anspruchsvollen Sonderlösungen. Damit sind wir ein äußerst interessanter Partner – gerade auch für die hochspezialisierte Präzisionsbearbeitung in Deutschland und Europa. Dank der engen Verzahnung innerhalb der Unternehmensgruppe können wir wertvolle Synergien nutzen – das macht uns nicht nur technologisch leistungsfähig, sondern auch wirtschaftlich sehr effizient. Meine Aufgabe sehe ich vor allem darin, Worldia in Europa als verlässlichen und kompetenten Partner zu etablieren. Dabei verstehe ich mich auch als Brückenbauer: Ich vermittle einerseits die Anforderungen und Erwartungen unserer europäischen Kunden klar und präzise an das Headquarter in China, und arbeite gleichzeitig daran, unsere Marke und unsere Stärken hier im Markt sichtbar und erlebbar zu machen.
DIAMOND BUSINESS: Was steht für Sie aktuell an oberster Stelle?
Tao Fang: Unser Ziel ist es nicht einfach, Werkzeuge zu verkaufen – wir wollen Vertrauen aufbauen. Der direkte Draht zu unseren Kunden hat für uns oberste Priorität. Wir möchten sie nicht nur von der Qualität unserer Produkte überzeugen, sondern langfristige Partnerschaften etablieren. Dabei setzen wir gezielt auf ein Händlernetzwerk als strategischen Multiplikator – und auf ein motiviertes Team, das mit technischem Know-how und echter Überzeugung hinter unseren Lösungen steht. Seit 2022 sind wir regelmäßig auf Branchenhighlights wie der AMB, der EMO sowie auf ausgewählten Regionalmessen vertreten. Diese persönlichen Begegnungen sind für uns enorm wertvoll. Im Gespräch auf Augenhöhe können wir zeigen, wofür Worldia steht – und dabei mit einem schlagkräftigen Argument punkten: Spitzenqualität und Performance auf Augenhöhe mit den Mitbewerbern – aber zu einem Preis, der überzeugt.
DIAMOND BUSINESS: Herr Grimm, Sie kannten Worldia ursprünglich von Ihrer Zeit in Asien – und haben über viele Jahre hinweg durchweg positive Erfahrungen gesammelt. Als es schließlich darum ging, die Marke Worldia in Europa aufzubauen, mussten Sie also nicht lange überlegen, mit an Bord zu kommen. Sie bringen nicht nur fundierte Vertriebserfahrung und technisches Know-how als Ingenieur mit, sondern auch umfassendes Marketingwissen, internationale Managementerfahrung und sprechen mehrere Sprachen. Wie haben Sie den Einstieg bei Worldia Europe erlebt – und was hat Sie persönlich an dieser neuen Herausforderung gereizt?
Michael Grimm: Der Einstieg in den Markt als Newcomer ist zweifellos mit Herausforderungen verbunden. Uns standen nur wenige bestehende Kundenbeziehungen zur Verfügung – wir mussten den direkten Weg zu neuen potenziellen Kunden und Händlern suchen. Aus meiner eigenen Erfahrung wusste ich jedoch, wie wichtig Vertrauen und Qualität sind. Genau darauf habe ich gesetzt und war überzeugt, mit unserer Kompetenz und unserem Angebot zu punkten. Inzwischen konnten wir bereits viele Kunden für uns gewinnen – ein Erfolg, der natürlich nicht über Nacht kommt, sondern kontinuierliche Arbeit und Geduld erfordert und weiterhin erfordern wird.
DIAMOND BUSINESS: Die Produktion erfolgt in China, das Lager befindet sich jedoch hier in Herrenberg. Wie kurzfristig können Sie liefern?
Michael Grimm: Produkte aus unserem Standardsortiment sowie regelmäßig bestellte Artikel unserer Stammkunden liefern wir üblicherweise innerhalb von 24 Stunden. Bei Sonderanfertigungen, insbesondere Sonderwerkzeugen, beträgt die Lieferzeit etwa sechs Wochen. Auch China hat ein Großlager, aus welchem wir Kunden in Europa innerhalb einer Woche beliefern können.
VITA TAO FANG
Tao Fang ist ein Brückenbauer zwischen zwei Welten – aufgewachsen in China, geprägt durch deutsche Ingenieurskunst. Nach seinem Studium der Automatisierungstechnik an der Universität Stuttgart arbeitete er fast fünfzehn Jahre lang für einen renommierten deutschen Werkzeughersteller
in Tübingen – in den Bereichen Technik, Vertrieb und Management – sowohl in Deutschland als auch in China. Diese internationale Erfahrung hat ihm nicht nur ein tiefes Verständnis für Geschäftsprozesse vermittelt, sondern auch geholfen, kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und China gezielt zu überbrücken. Heute leitet er als Geschäftsführer von Worldia Europa die Geschicke eines Unternehmens, das für Präzision, Innovationskraft und Tempo steht. Für ihn ist Worldia mehr als nur ein Arbeitgeber – es ist ein Ort, an dem Visionen Realität werden. Sein Führungsstil folgt dem japanischen Kaizen Prinzip: Nicht der große Umbruch, sondern die stetige, kluge Verbesserung führt zum Ziel. Qualität, Effizienz und ein klarer Blick nach vorn treiben ihn an – und der spürbare Erfolg in kurzer Zeit gibt ihm recht. Doch bei allem Fokus auf Fortschritt bleibt Raum für das Wesentliche: Seine Familie. Tao Fang ist
stolzer Vater zweier Söhne, 10 und 15 Jahre alt – und vor allem ein engagierter Ehemann. In seiner Freizeit tankt er Energie beim Joggen oder auf dem Tennisplatz – am liebsten gemeinsam mit seiner Frau und den Kindern. Denn ob im Beruf oder privat: Für ihn zählt nicht der schnelle Sprint, sondern der nachhaltige Weg nach vorn.
DIAMOND BUSINESS: Worin liegen die Wettbewerbsvorteile von Worldia gegenüber anderen Werkzeugherstellern?
Tao Fang: Worldia steht für Hochleistung, Präzision und Innovation auf höchstem Niveau. Als einer der weltweit führenden Hersteller superharter Schneidwerkzeuge – PKD, CVD-D, PCBN – haben wir nicht nur die gesamte Prozesskette inhouse unter Kontrolle, sondern auch jeden einzelnen Qualitätsaspekt fest im Griff. Unsere Werkzeuge entstehen nicht irgendwo – sie entstehen in einem Umfeld, das Spitzentechnologie, Know-how und absolute Leidenschaft für Präzision vereint. Unsere Fertigungsanlagen? State of the Art. Dank hochmoderner Fertigungstechnologien – darunter einige der fortschrittlichsten Anlagen weltweit – sind wir technologisch auf dem neuesten Stand. Hier wird nicht nur produziert – hier wird geforscht, entwickelt, getestet. Gemeinsam mit renommierten chinesischen Universitäten arbeiten wir an der nächsten Generation von Werkzeugen: Neue Geometrien, neue Materialien, neue Prozesse. Was heute noch als Zukunft gilt, wird bei uns bereits Realität. Worldia steht dabei sinnbildlich für ein modernes, selbstbewusstes China: Technologisch auf Augenhöhe mit dem Westen – in manchen Bereichen, wie etwa der KI, sogar einen Schritt voraus. Wir denken weiter, handeln schneller und setzen konsequent auf Fortschritt. Das ist nicht nur unser Anspruch – das ist unser Antrieb.
Michael Grimm: Darüber hinaus konzentrieren wir uns gezielt auf anspruchsvolle Materialien – denn während die Aluminiumbearbeitung Standard ist, beginnt unsere Stärke dort, wo es wirklich herausfordernd wird: bei der Bearbeitung von Keramik, Glas, Nickelbasislegierungen oder Hochleistungs-Composites wie Glas- und Kohlefaser und Graphit. Diese Werkstoffe stellen höchste Anforderungen an Werkzeug, Prozess und Know-how – genau hier liegt unsere Nische. Und dort setzen wir Maßstäbe. Wir glauben daran, dass Spezialisierung und technische Tiefe der Schlüssel zu nachhaltigem Erfolg sein werden.
DIAMOND BUSINESS: Welche aktuellen Entwicklungen betrachten Sie mit besonderer Aufmerksamkeit?
Tao Fang: Die größte Herausforderung ist derzeit die wachsende Unsicherheit auf den globalen Märkten. Handelsketten, die heute stabil erscheinen, können morgen bereits ins Wanken geraten – sei es durch plötzliche Zollerhöhungen, politische Spannungen oder neue regulatorische Eingriffe. Sowohl in Richtung USA als auch China erleben wir, wie schnell sich Rahmenbedingungen verändern können.
Michael Grimm: Diese Instabilität betrifft natürlich nicht nur uns direkt, sondern wirkt sich auch auf unsere Kunden aus – insbesondere in Branchen wie der Automobilindustrie. Wenn politische Entscheidungen tief in den Markt eingreifen, müssen Unternehmen extrem agil reagieren. Für uns bedeutet das: vorausschauend denken, flexibel handeln und stabile Partnerschaften aufbauen, um auch in unsicheren Zeiten verlässlich zu bleiben.
VITA MICHAEL GRIMM
Michael Grimm ist strategischer Berater von Worldia und wichtiger Sparringspartner von Tao Fang – eine Rolle, die er mit Weitblick und Tatkraft ausfüllt. Kein Wunder: Grimm bringt jahrzehntelange Erfahrung aus der Werkzeugbranche mit, gepaart mit fundiertem Ingenieurswissen und ausgeprägtem Marketingverständnis. Seine Karriere führte ihn durch zahlreiche internationale Stationen, unter anderem als Vice President bei einem weltweit
agierenden Werkzeughersteller. Ob in Europa, Asien oder Nordamerika – überall suchte und fand er praxisnahe Kundenlösungen und entwickelte erfolgreiche Marktstrategien. Sein Antrieb war und ist stets derselbe: Komplexes einfach machen, Kunden verstehen, neue Wege denken. Genau diese Qualitäten machen ihn zum idealen Architekten für Worldia‘s Entwicklung in Europa – und zur treibenden Kraft hinter dem Aufbau einer starken, neuen Marke im Premiumsegment. Den Ausgleich zum beruflichen Alltag findet Michael Grimm in der Musik – als leidenschaftlicher Keyboarder taucht er dort in eine ganz eigene Welt ein und schöpft neue Energie. Ebenso gern ist er sportlich draußen in der Natur unterwegs. Für ihn ist klar: Körperliche und mentale Gesundheit sind die Basis für anhaltende Leistungsfähigkeit, Klarheit – und den nötigen Drive, Dinge wirklich voranzubringen.
Quelle | DIAMOND BUSINESS



