Der Schleifprozess steht meist am Ende einer mehrteiligen Fertigungskette und ist damit entscheidend für die Maßhaltigkeit eines Bauteils verantwortlich. Thermische und mechanische Beanspruchungen während des Schleifprozesses haben Verlagerungen des Tool Center Points zur Folge, wobei insbesondere die Eigenschaften der Schleifspindel dieses unerwünschte Last-Verlagerungsverhalten stark beeinflussen. Der Einsatz geeigneter Korrekturmodelle stellt eine vielversprechende Methode dar, die
Bearbeitungsgenauigkeit von Schleifmaschinen nachhaltig zu verbessern. Grundvoraussetzung dafür ist die Kenntnis des thermo-mechanischen Betriebsverhaltens der Spindel unter variierenden Einsatzbedingungen. Da eine isolierte Betrachtung der Spindel in einer experimentellen Prüfstandsumgebung im Falle industriell eingesetzter Systeme praktisch nicht realisierbar ist, bietet der Einsatz moderner Simulationsmethoden erhebliches Potenzial, detaillierte Kenntnis über das thermo-mechanische Betriebsverhalten zu gewinnen.